Die Motivation unseres Projekts

Der Anstoß für das Projekt systematischtrainieren.de entstand, weil wir bei der HSG Wetzlar den Schreibkram reduzieren wollten. Jugendtrainer sollen Jugendliche trainieren und nicht unnötig Arbeitszeit vor dem Computer verbringen. Und die Jugendkoordinatoren können - statt Excel-Tabellen auszufüllen - sicherlich auch was besseres mit ihrer Zeit anfangen. Und warum sollen wir persönliche Daten (z. B. auch Verletzungen!) auf einem Server irgendwo auf der Welt speichern?

Die eigentliche Motivation entstand aber schon viel früher, weil es zuletzt einfach zu viele Verletzungen im Jugend-Leistungssport gab und ich eine der Ursachen in der Steigerung der Trainingshäufigkeit mit gleichzeitiger Steigerung der Anzahl der Trainer eines Jugendlichen und deren fehlender Kommunikation sehe.

Das war so, als ich vor 30 Jahren meine ersten Spieler ins Auswahltraining schickte, als ich vor über 10 Jahren einen Jahrgang der Hessenauswahl trainierte und heute ist das im Prinzip immer noch so: In 2018 trainierte ich einen Spieler (Torwart), der hatte neben mir als Vereinstrainer noch 5 weitere Trainer im Verein, 4 Trainer im Landesverband, einen Lehrertrainer in der Schule und dann noch die (mind. 4) DHB-Trainer, und alle wollten immer nur das aus ihrer Perspektive Beste für den Spieler. Die Vielzahl der am Trainingsprozess beteiligten Personen macht eine vollständige Kommunikation bezüglich der Trainingsplanung unmöglich.

Noch krasser beurteile ich diese fehlerhafte weil Fehler verursachende Struktur im Mädchenhandball. Hier besteht häufig die einzige Möglichkeit, die Anzahl der Trainingseinheiten zu steigern, darin, am Training eines anderen Vereins oder der nächsthöheren Altersklasse teilzunehmen. Da hat dann jeder Trainer seine eigenen Interessen, und so kommt es in der Vorbereitung auf die Saison zu einer Häufung des Waldlaufs, während der Saison überwiegt dann das Taktiktraining (weil ja beide ihre Spiele gewinnen wollen). Für die meisten Jugendlichen ist das nicht altersgemäß. Und sicherlich ist das in anderen Sportarten nicht anders.

Mit unserer App geben wir dem Sportler die Möglichkeit, sich und seinen Trainern einen Überblick des Trainings zu verschaffen, um das Training besser zu steuern. Der Sportler selbst ist der Einzige, der in jedem Training dabei ist, er kann sicher sagen, was er trainiert hat.

Das bin ich - Martin Saul

Kurz vor meinem 18. Geburtstag habe ich die ersten Gruppen in der Leichtathletik und im Handball trainiert. Meine Kinderstube liegt im Nordost-Hessischen Wanfried, was durch die Wiedervereinigung plötzlich ganz in der Nähe von Eisenach war. Zum Studieren verschlug es mich dann aber nach Mittelhessen. Hier habe ich auf verschiedenen Ebenen der Talentförderung gearbeitet, der größte Erfolg hierbei gelang mit der Hessenauswahl, immerhin ein zweiter Platz beim Länderpokal.

Als Vereinstrainer erlebt man Höhen und Tiefen. Für mich persönlich habe ich in den schwierigeren Situationen sicherlich mehr gelernt - auf keine einzige meiner Stationen möchte ich im Nachhinein verzichten, kein Erlebnis missen. Zwischen der ersten Station bei meinem Heimatverein VfL Wanfried und der jetzigen Aufgabe bei der HSG Wetzlar war ich in Pohlheim, Lollar, Linden, Wettenberg und Bieber tätig, wobei insbesondere die 9 Jahre in Wettenberg mit dem Aufstieg in die Hessische Männer-Oberliga als ein Höhepunkt besonders zu erwähnen sind.

Formal lässt sich das auch fassen: Als Gymnasiallehrer mit den Fächern Sport und Mathematik entspricht mein Studienabschluss formal dem eines Sportwissenschaftlers bzw. Diplomsportlehrers, nur dass ich nach erfolgreichem Referendariat seit mittlerweile 20 Jahren im Schuldienst arbeite.

Meine B-Lizenz in der Leichtatletik habe ich mittlerweile nicht mehr verlängert, beim Deutschen Handballbund habe ich den A-Lizenz-Lehrgang und die anschließende Prüfung erfolgreich absolviert.